Haus&Halt wurde 2004 als Sozialunternehmen gegründet, um benachteiligten Frauen, die in anderen Betrieben des ersten Arbeitsmarkts meist überfordert und damit chancenlos sind, eine berufliche Perspektive zu geben. Ihre sozialen Benachteiligungen sind entstanden durch Lernbehinderung oder Krankheit, soziale Probleme oder Erschwernisse durch Migration. Oft haben sie lange Karrieren von Arbeitslosigkeit hinter sich und sind von sozialer Ausgrenzung bedroht.
Die aktuelle wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Situation bietet diesem von uns geförderten Personenkreis kaum adäquate Perspektiven im Hinblick auf einen gesicherten, dauerhaften Arbeitsplatz.
Dabei bringen die hier geförderten Frauen charakterliche Eigenschaften mit, die sie für Tätigkeiten im Bereich hauswirtschaftlicher Dienstleistung in hohem Maße qualifizieren, wie Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Loyalität und die Freude am Dienst für Andere.
Individuell und professionell betreut
Haus&Halt bietet Arbeitsplätze im hauswirtschaftlichen Bereich bei Familien, kleinen Betreiben oder Instituten, die dringend Unterstützung brauchen.
Das Projekt wirbt Kunden an und entsendet die Frauen an diese Arbeitsplätze, wo sie unter den Bedingungen und mit der Qualität des ersten Arbeitsmarkts arbeiten.
Dies wird ermöglicht, weil eine hauswirtschaftliche Projektleitung die Einsätze koordiniert und die Frauen unterstützt, berät und qualifiziert. Ebenso vermittelt sie bei auftretenden Problemen und im Krisenfall. Mitarbeiterinnen wie Kunden werden durch die Projektleitung individuell betreut.
Ihre Arbeitsstelle wird aus der Firma erwirtschaftet; fast alle anderen Arbeiten (Abrechnung, Verwaltungsarbeiten, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Rechnungsschreiben und Versenden, Freizeit- und Unterstützungsangebote für die Frauen, Übungshaushalte etc.) werden von ehrenamtlichen Helfern und Unterstützern geleistet.
Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeiterinnen Schulungen, Weiterbildungen und weitere Unterstützungsmaßnahmen an.
Durch Haus&Halt entsteht eine vielseitige Win-Win-Situation:
- Die Frauen erhalten einen sozialversicherten Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt, den sie aufgrund der individuellen Unterstützung durch die Fachkraft ausfüllen können.
- Der Verein bietet durch Qualifikationen und ein unterstützendes Arbeitsumfeld sowie Freizeitangebote ein stabiles und attraktives Arbeitsumfeld.
- Kunden, überwiegend junge Familien, alte Menschen und alleinstehende Personen, erhalten kompetente Hilfe im Haushalt mit hoher Flexibilität und Zuverlässigkeit.
- Die sozialversicherte und vertraglich abgesicherte Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt ermöglicht den Frauen ein autonomes und finanziell unabhängiges Leben.
- Sie können sich in einem geschützten Rahmen ohne Zeitdruck und zeitliche Begrenzung, wie dies bei offiziellen Maßnahmen meist der Fall ist, fachlich einarbeiten und gelegentlich auch durch Übung und Nachqualifizierung so stabilisieren, dass ein Wechsel zu anderen Arbeitsstellen des ersten Arbeitsmarkts möglich ist.
- Sie erleben ihren Wert als Arbeitskraft und werden von den Kunden geschätzt.
- Gemeinsame Freizeitaktivitäten (Ausflüge, Feiern, Basteln von Weihnachtsgeschenken für die Kunden, gemeinsames Kochen etc.) mit Förderern und freiwilligen Helfern unterstützen die Integration.
- Über die Öffentlichkeitsarbeit des Fördervereins (Medien, Vernetzungsarbeit, Sponsorensuche) wird die Öffentlichkeit auf die Probleme dieser Personengruppe aufmerksam gemacht; konkrete Unterstützungsmöglichkeiten über Arbeitsaufträge werden aufgezeigt und angebahnt.
- Hauswirtschaftliche Arbeit wird aus der Schwarzarbeit herausgenommen und gesellschaftlich gewürdigt.
- Durch Vernetzung mit örtlichen Trägern wie Arbeitsamt, Kommunal-Verband Jugend und Soziales (KVJS), Caritas, OFF, InVia, Kirchengemeinden und Sozialstationen wird das Projekt sozial und kommunal eingebettet.